Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

            5 · Tischgespräche


Es war bereits Abend geworden.
Obwohl es an diesem seltsamen Ort keine Fenster gab, durch die die Dämmerung hätte kriechen können, konnte man das Ende des Tages spüren; das Ende aller Tage, wenn man den Legenden glaubte, die Neko von Kali erzählt bekam und denen sich Kiro mit jedem Zwiegespräch bewusster wurde. Ein bedrückender Dunst aus Schicksalsfäden spannte sich unsichtbar durch die Hallen der Zeit. Verwoben sich verzeihend mit dem warmen, herzhaften Duft des Abendmahls, das für die Einen Ausstandsfeier war, für die Anderen nach einer Henkersmahlzeit schmecken sollte.

Gebackene Kartoffeln und goldbraune, knusprige Kroketten, gedünstetes Buttergemüse und Waldpilze in Sahnesauce standen in großen Schüsseln bereits verführerisch duftend auf dem Tisch; warteten darauf, in der heißen Rotwein-Bratensoße zu baden, die ebenfalls schon appetitverströmend aufgetafelt war.

Amor saß ungeduldig am runden Eichentisch des rustikalen Salons und vertrieb sich die Wartezeit damit, seinen geliebten Revolver zu polieren. Nebenher jammerte er sich bei Chronos, der in ein Buch vertieft war, wehleidig über die Schwielen an seinen Händen und die ihm unwürdigen Arbeitsbedingungen aus.

Der Herr Zeitenbeauftragte ignorierte ihn jedoch mit altersstörrischer Routine und widmete sich unbeeindruckt dem Studium seines kleinen Notizbuchs. Er blickte nur kurz auf, als Kiro, der der Küchenfee Kalliope zur Hand ging, den Tisch noch mit den letzten Silbertellern und Kristallgläsern eindeckte.

Kiro setzte sich Amor gegenüber neben Chronos und starrte erschöpft vom Tag nur noch ein gewaltiges Loch in die verdienten Leckereien.
Im Augenwinkel bemerke er die goldenen Lettern auf dem Einband des Buches, das dessen Besitzer sich dicht vor die Brille hielt:
„Kontakte & Portalregister".

»Ganz schön neugierig der Herr Azur, nicht wahr? Aber auch ziemlich beflissen und unverkennbar ehrgeizig, wie ich gern zugestehen will«, sprach der Alte zu dem Jungen durch das Büchlein hindurch, bevor er es gemächlich senkte, um seinem Beobachter in die Augen sehen zu können. »Verzeih mir bitte, wenn ich vorhin etwas ungehalten war.
Ich werde gewiss schnell unleidlich, sobald mir jemand meine Zeit zu stehlen versucht. – Wie lange braucht die Küche noch?«

»Kali meint, es braucht noch Fünf Minuten. – Und dreizehn Komma zwei Sekunden ...«, fügte er noch ketzerisch hinzu. »Und es ist schon okay, ich bin nicht nachtragend. – ›Man kann die Erfahrung nicht früh genug machen, wie entbehrlich man in der Welt ist‹ «, zitierte er Johann Wolfgang von Goethe, gefolgt von einem schnippischen Atemstoß durch seine Nase. »Wenn Goethe gewusst hätte, wie zynisch das in so einer Situation klingt ...« Kiro sah auf die Tischkante und verschränkte die Arme vor der Brust.

»Oh, der junge Mann überrascht mich!«, schmunzelte es zwischen dem weißen Bart hervor. »Da kann ich dir nur beipflichten.
Aber ihr Menschen seid nicht unschuldig an eurer Vergänglichkeit.
Euch fehlen die Demut, der Weitblick und der Wille, uneigennützig und langfristig zu denken. Ihr seid nun mal eine Spezies, die in sich schon nicht Gesellschaftsfähig ist. Somit wurdet ihr auch nie auserkoren, der Weltengemeinschaft beizutreten.
Der Planet benötigt dringend eine zweite Chance! Er hat eure Vergewaltigung so lange geduldig ertragen ... Es wäre eine Schande, so eine fabelhafte Welt an eine Lebensform zu verschwenden, die sie nicht nutzt. Weißt du, wie aufwendig es ist, so ein Planetarsystem zu kreieren; es zu verwalten ...?
Ihr habt es zu weit getrieben! So weit, dass selbst der Widerstand euch aufgegeben hat. Und ich muss den Lux da in einem Punkt Recht geben: Wenn man euch jetzt keinen Einhalt gebietet, würdet ihr schon in naher Zukunft alles unwiederbringlich ruinieren!
Um es mit Winston Churchills Worten zu sagen: „Die Menschheit ist zu weit vorwärts gegangen, um sich zurückzuwenden und bewegt sich zu rasch, um anzuhalten."
Euren Hochmut und eure Maßlosigkeit könnt ihr nicht mehr selbst bremsen. Deshalb war es bloß eine Frage der Zeit, bis sich die Lux dieses Problems höchst selbst annehmen. Und ihr seid nicht das einzige Volk, das den Zorn der Götter auf sich gezogen hat. Ihr seid, nach letzten W.R.D.-Geheimdienst-Meldungen, nebenbei, eines von universal dreizehntausendsechshunderteinundzwanzig, auf ihrer Liste.«

»Ironisch, oder ...?«, witzelte Amor, der die Reinigungszeremonie seiner Waffe beendet hatte. »Da habt ihr euch so unendlich viel Mühe gegeben, eure Welt auszubluten und jetzt wird euch noch nicht einmal die finale Ehre zu Teil, den letzten Dolchstoß selbst zu führen ... Ich lach mich jedenfalls scheckig über euch Gestalten.
Apropos Gestalten, wo steckt eigentlich die kleine Funkenliese?«

Kalliope wankte schnaufend mit einer mächtigen Bratenplatte an den Esstisch.
»Kann mir die ... mal bitte jemand ... puh ... danke Kiro-Schatz.«

Für seine Hilfe bekam der Gentleman sofort einen spontanen Schmatzer auf die Wange, der jene fast die Temperatur des Wildschweinbratens annehmen ließ. Er verspürte sogleich ein inspirierend prickelndes Gefühl auf der geküssten Haut. – War es das, was man als Künstler so salopp den Kuss der Muse nannte? – Kiro konnte sich diesem romantischen Gedanken nicht entziehen.

Auch Amor war das, auf seine ganz eigene Weise inspiriert, nicht entgangen, denn innerlich grinsend hakte er noch einmal nach:
»Kali-Schnucki, wo steckt denn unser anderer herzallerliebste Gast? Hast du sie bereits totgequatscht?«

»Nich frech werden, Kollege Faulpelz! Ich hol sie gleich. Wir haben nämlich nicht nur den ganzen Tag zusammen aufgeräumt, sondern auch eine schöne Überraschung, ja, um nicht zu sagen:
ein grandios-sensationelles Spitzen-Klasse-Wunderwerk vollbracht.
Ihr werdet staunen! Ein nicht nur Männerherzen-höher-schlagen-lassendes ...«

Da kam die angekündigte Überraschung schon die letzten Treppenstufen vor der geöffneten Salontür hinuntergeschlichen.
Das Knarzen der letzten Stufe bescherte ihr die volle Aufmerksamkeit und die Muse hatte mit ihrer ausschweifenden Ankündigung ausnahmsweise mal nicht übertrieben.
Ein Notizbuch sank zweitrangig unter den Tisch; ein blitzblanker Revolver drehte sich gedankenverloren darauf und das Prickeln eines Musenkusses wehte darüber hinfort, als Miss Philia den Raum betrat.

In den Traum eines eng anliegenden, burgunderfarbenen Abendkleids gehüllt, schritt sie in den farblich abgestimmten Ballerinas elegant zum Bankett.
Ein enges Kropfband aus schwarzer Spitze, besetzt mit einem funkelnden Rubin, ließ sie in den Augen aller Anwesenden noch anmutiger erscheinen.
Auch die ehemals langen Haare waren ein bedeutendes Stück kürzer. Die kinnlange, leicht strubbelig süße Frisur mit kurzem Pony ließ ihr Gesicht, die Blässe ihrer Haut und auch die leicht geröteten Wangen im Kerzenschein erstrahlen.
Mit gesenkten Schultern blieb die junge Lady kurz stehen. Nervös umklammerte sie ihr Handgelenk und hob das zierliche Kinn in die perplex schweigende Männerrunde. »Was denn?«, schmunzelte Neko verlegen. »Darf ein Mädchen sich bei ihrem vermutlich letzten Mahl in dieser Welt nicht etwas hübsch machen?« Dann ließ sie sich auf dem freien Platz neben Kiro nieder.

Ein kleines Blitzlicht end-hypnotisierte die Runde.
»Jetzt sind eure göttlichen Gesichter für die Ewigkeit festgehalten«, grinste Kali entzückt bis in die Nasenspitze und legte die Kamera zurück ins Regal. »Aber jetzt benutzt eure Münder doch lieber zum Essen. Ich habe mir mein Zuckerpopöchen doch nicht aufgerissen, damit alles kalt wird! Haut rein meine Lieben!« Bevor auch sie sich an die Seite ihres Großvaters setzte, schenkte sie noch jedem ein Glas Wein ein. »Lasst es euch schmecken!«


* * *


– zu späterer Stunde –

Die Bäuche waren gut gefüllt, die Spuren des köstlichen Abendmahls bereits durch Gebäck und Knabbereien, Brandy für die Herren und Champagner für die Damen ersetzt worden.
Gemütlich saß die Abendgesellschaft zu fünft schon eine Weile um den Kamin herum. Kali hockte auf der Armlehne des Herrensessles neben Chronos und besprach mit ihm noch letzte Details des Flugplans. Neko und Kiro hatten es sich zu zweit auf der breiten Chaiselongue gemütlich gemacht und tuschelten miteinander. Und Amor ...

Amor beobachtete alles schweigsam amüsiert. Auch den dritten Versuch Kiros, ungeschickt seine Hand auf der des Flammenkinds zu platzieren. Das Kern-Talent des arbeitslosen Liebesboten lag natürlich darin, genau solche Gesten besonders gut deuten zu können oder diese, früher einmal, wenn es ihm beliebte, auch im Auftrag oder nach Lust und Laune auszulösen. Es bereitete ihm auch heute noch Vergnügen, Paare dabei zu beobachten, wie sie die ersten unbeholfenen Schritte aufeinander zugingen.
»Sie stellen sich manchmal an, als wären sie die tollpatschigsten Kleinkinder ...«, dachte er.
Nur, seit geraumer Zeit spielte seine Verbitterung ein eigenes feines Spielchen. Sein Interesse lag nicht mehr sonderlich daran, die Romantik zu beleben. –
»Romantik ist tot. Liebe ist überflüssig geworden und meine Gabe dient keinem Zweck mehr. Nun ja, einen Zweck hat sie schon noch ...«
– Seiner eigenen Belustigung zu dienen. –
» ›Schabernack und Schindluder‹, wie der Zeitheini es oft nennt.
Aber das ist mir leidlich egal! Was habe ich denn noch? Was, außer ein wenig Freude daran, anderen dabei zu helfen, mein Schicksal zu teilen; ihnen auf's Schmerzlichste die grausame Kehrseite der Liebe zu offenbaren?! Die Wahrheit, die sie doch so begehren. Rachegelüste, Hass, Eifersucht, Misstrauen und gebrochene Herzen sind doch schließlich auch Teil des aufgeblasenen Luftballons namens Liebe, oder?«

Auch in genau diesem Augenblick verriet das belustigte Aufsteigen einer seiner Mundwinkel, dass er wohl einen neuen feinen Spaß ersonnen hatte.
»Natürlich! Die dumme kleine Gans macht es mir ja auch zu leicht, so unvorsichtig, wie sie da mit diesem eigenartig aufmerksamen Bengel rumschäkert ...«
Er meinte Nekos ziemlich widersprüchliche Signale, die er geradezu im Geiste verschlang. Dem untalentierten Beobachter wäre sicherlich einfach entgangen, wie Neko, jedes Mal, wenn Kiro ihre Hand auf der Couch berührte, absichtlich einen winzigen Moment wartete, bevor sie irgendeine Geste als geplante Ausflucht dazu benutzte, sich ihm wieder zu entziehen.
In Amors althergebrachtem, weisen Berufs-Jargon hieß dieses Verhalten: „Das-Venusfliegenfallen-Syndrom". Und der Einfall der passenden bitteren Medizin, die sie davon ganz schnell heilen würde, war das, was jetzt auch den anderen Mundwinkel zur Komplettierung des diabolischen Grinsens nach oben befahl.

»Gut!«, verkündete Kalliope, die damit die Unterredung mit ihrem Großvater beendete. »Also dann geht es morgen schon um null sechshundert los.« Die Botschaft der entschuldigenden Grimasse, die sie dabei in Amors Richtung zog, kam an. Der Zeitrahmen ihres kleinen Ausbruchsvorhabens schrumpfte damit erheblich zusammen.
»Ich bring Opi noch schnell nach oben, er will vor dem Schlafengehen noch eine neue Route berechnen. Gab ein paar Komplikationen mit unseren bisherigen Zwischenstationen. Auf Tartaros hat wohl irgendein neuer Warlord mal wieder entschieden, allem den totalen Krieg zu erklären, was nicht dra'ákischer Natur ist. Von den wenigen terranischen Kolonien, auf denen noch kein globaler Bürgerkrieg ausgebrochen ist, sendet der Widerstand nur noch Evakuierungsfunkfeuer. Die meisten anderen Systeme zwischen hier und Yggdrasil sind als Lux-Flotten-Manöver-Sektoren voll gesperrt. Immer diese Spontan-Baustellen und schlecht beschilderten Umleitungen ... Die letzte Meldung ist wohl die heikelste. Den größten Umweg werden wir nämlich um Ira, den Frieden nehmen müssen.«

»Meine Heimaltwelt? Was ist damit? Die stand aber gewiss nicht auf der Liste!«, wetterte Amor drauf los.

»Keine Sorge. Wird schon nichts sein. Wir haben vorhin nur die erwartete Neutralitätsproklamation mitbekommen. Die lediglich besagt, dass es somit gewissen Schiffsklassen nicht mehr gestattet ist, in deren Hoheitsgebiet zu operieren.«

Der erleichterte Sieben-Tage-Bart-Träger ließ sich zurück in seinen Sessel plumpsen.

»Sorry, ihr zwei Hübschen. Weltraum-Politik. – Da kann man nix machen.« Ein verschmitztes Lächeln und ein Schulterzucken, dann wandte sie sich wieder Chronos zu und half ihm liebevoll beim Hochstehen. »Wie gesagt, bin gleich wieder bei euch. Nicht flüchten!«
Mit einem ironischen Zwinkern machte sie sich, ihren Opa untergehakt, auf den Weg zur Treppe.

»Warte noch kurz, Kindchen. Ich hätte fast noch etwas vergessen.«
Schwankend vom guten Brandy drehte sich Chronos noch einmal zu Kiro und hielt ihm sein Notizbuch entgegen. »Hier, mein Guter. Ich hatte es vorhin nur für dich herausgesucht und aktualisiert ... naja ... vielmehr einiges gestrichen. Nutzt es, um euch an einen schöneren Ort zu begeben. Wie ich sehe, genießt ihr euren Schicksalsbund zu zweit.
Aber das könntet ihr in den letzten Stunden wenigstens an einem gediegeneren Ort tun. Hawaii ist ganz hübsch um diese Zeit.
Die Antarktis kann ich auch nur empfehlen. Dort ist es noch nicht ganz so heiß.
Wie man ein Buch zu Portalzwecken benutzt, weiß der Herr ja anscheinend. Sieh es als kleines Abschiedsgeschenk. Wir werden uns wohl morgen nicht mehr sehen. Leb wohl. War nett, deine kurze Bekanntschaft gemacht zu haben.«

Mit einem galanten Handkuss, nebst Verbeugung, verabschiedete sich der Alte auch von seiner Miss Philia, dann ließ er sich, von seiner Enkelin gestützt, die Treppe hinaufgeleiten.


Wenige Minuten später gesellte sich Kalliope, eine kleine Teppichrolle unter dem Arm, wieder zu den wartenden Dreien und auch der konspirative Teil der fast mitternächtlichen Stunde konnte beginnen.

»Hier. Das habe ich schon mal mitgebracht, für nachher. Euer Vorhaben muss dann recht fix gehen.« Sie entrollte den kleinen handgewebten Orientteppich in einer Ecke des Raums. »Das ist ein altes Reliktportal. Entstanden vor den Bücherportalen. Deshalb hat Chronos keine Macht darüber. Aber die Fäden und Knoten sind ähnlich zu lesen wie die Wörter eines Buchs. Deshalb funktioniert es ganz ähnlich.
Immerhin kennst du dich ja schon ein wenig mit Kurzsprüngen aus.
Die Buchbrücken klappen allerdings nur auf relativ geringe Distanzen. Deshalb könnt ihr das leider nicht als Alternative nutzen.
Der zweite Nachteil ist, dass es jedes Mal Staub schluckt, den ihr beide ja nicht mehr genügend habt. Den Übergang kann ich nachher, bis zu eurer Rückkehr, ohne Probleme offen lassen. Da braucht ihr euch also keinen Kopf machen. Noch Fragen dazu?«

Ein vorläufiges Kopfschütteln ging durch die Runde, bevor Amor sich zu Wort meldete. »Ich weiß ja nicht, wie's euch geht, aber ich werde mich gleich noch drei–vier Stunden aufs Ohr hauen. War ein knüppelharter Tag. Würde ich euch auch empfehlen. Könnte ja sein, dass wir nachher tatsächlich auf Drakilein Numero Zwo treffen. Da sollten wir besser ausgeruht sein. Was ist mit dir, O Azurio? Du hast doch heute auch ordentlich mit angepackt.«

»Ich denke du hast Recht. Kann nicht schaden. Ich leg mich hier einfach auf die ...« Sein eigenes Gähnen unterbrach Kiro.

»Ach Quatsch! Unsere gute Fee Kali zeigt dir oben ein Gästezimmer.
Da ist es doch weit gemütlicher, nicht wahr?«, zwinkerte Amor der blonden Schönheit zu.

»Wenn du willst, zeig ich dir das Zimmer«, bot sie ihrem Gast an. »Prinzessin? Kommst du gleich mit?«

Amors Antwort kam jedoch unerwartet schnell zuvorgeschossen.
»Seid so lieb und lasst mich doch noch fünf Minuten unter vier Augen mit ihr plaudern. Wir kommen gleich hinterher.«

– Skeptische Blicke von den beiden bereits stehenden; gelassenes Nicken von Neko; undefinierbarer Gesichtsausdruck vom Vorschlagenden. –

»Meinetwegen, sprecht euch ruhig mal aus. Aber seid artig! Verstanden?«, kam Kalliopes mütterliche Warnung, die so klang, als sollte sie noch eine Weile hier im Raum umherschweben.

»Ich bin die Sanftheit in Person. Versprochen!«
Amor erhob sich schwungvoll aus dem Sessel und klatschte einmal ausgelassen in die Hände, bevor er sich diese, in Unschuld waschend, rieb. An der Tür verabschiedete er die beiden reichlich überschwänglich. »Bis in ein paar Stunden dann. – Bekomm ich noch meinen Gutenachtkuss?« Er tippte sich an die Bartstoppeln nahe seiner Lippen. Gleichzeitig streckte er seine zum Dank geöffnete Hand gen Kiro.

In Zeitgleichheit vereint: ein Kuss; ein Händedruck ... Durchzogen in ihrer reinen Energie den Körper des einstigen Boten ... Trafen sich verbindlich ... tief im Kreuzweg seiner Brust ... und fanden schließlich leicht erhitzt ... den Fluss zurück ... in zwei sich unbekannte Herzen.

Dann schloss sich die Doppeltür des Salons.
Eine verhohlene Genugtuung spiegelte sich kurz in deren Buntglasmosaik – eine lammfromme Freundlichkeit, wandte sich zum Flammenkind herum.

Neko schien äußerlich recht gelassen und lag entspannt angelehnt auf der Chaiselongue. Wartend, was da kommen möge.
Nur das Aufblitzen der geschliffenen Rubinfacetten an ihrem Hals verriet ihren Versuch, die Nervosität einfach zu verschlucken.

Amor setzte sich zu ihren Füßen.
Sein Blick glich dem eines unbeaufsichtigten Kindes; zugleich erwartungsfroh und arglos; mit der Lupe über dem Ameisenhaufen; in perverser Neugier darauf wartend, dass sich auch die letzte Wolke von der Sonne schob; nicht im Traum daran denkend, je eine Ameise um Verzeihung zu bitten.

(T -57h:55m:00s)



____________________________________________________________

W.R.D.
[engl.; World Resistance Division (Welt-Widerstands-Abteilung)]

Prätor
[Im alten Rom: Hoher Beamter; Verwalter]

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro